ARCHIV St. Gabriel für 2020 und früher
Konfirmation in Zeiten von Corona
Der Lockdown mit all den Corona-Auflagen im Frühjahr traf auch unsere Konfi-Gruppen sehr. Der analoge Unterricht musste ausfallen und konnte allenfalls online via Discord oder WhatsApp weitergeführt werden. Vor allem aber war lange überhaupt nicht klar, ob, wann und wie wir überhaupt 2020 Konfirmationen feiern könnten… .
Aber: Nach einem langen Diskussionsprozeß mit den betreffenden Konfis und ihren Eltern konnten wir dann mit den ersten Lockerungen im Frühsommer unter den geltenden Corona-Auflagen in kleinen Gruppen tatsächlich Konfirmationen feiern:
In St Gabriel im Juni, in der Auferstehungskirche im Juni und im September und in der Kreuzkirche im Juni und im kommenden Jahr.
Konfirmation bedeutet ja „Stärkung“ oder „Bekräftigung“ – und gerade dieses Corona-Jahr konnten nicht nur unsere Konfis eine „Stärkung“ oder „Bekräftigung“ des Glaubens gut gebrauchen.
Dabei ist uns Verantwortlichen eines besonders nahegegangen:
Wegen der Abstandsregelungen durften wir Pastoren nicht - wie sonst üblich – mit einer Handauflegung Gottes Segen bei der Konfirmation weitergeben. Stattdessen hat in allen drei Kirchen jeweils ein Familienangehöriger – Vater, Mutter, Bruder oder Schwester – jeweils einzeln unseren KonfirmandInnen die Hand aufgelegt, während wir Geistliche und TeamerInnen mit Abstand die Segensworte am Altar sprachen.
So kam es – mitten in dieser Corona-Zeit – zu sehr innigen, persönlichen und im Wortsinne berührenden Konfirmationen. Und nicht nur ich hatte das Gefühl:
Unsere Konfis gingen mit ihren Familien echt gestärkt aus diesen Konfirmationen in ihr weiteres Leben.
Pastor Sven Lundius
Pastorenwort zum 10.5.2020
Wir feiern wieder Gottesdienst!
Sie haben es sicherlich schon in den Medien gehört oder gesehen:
Die Corona-Virus Pandemie ist zurzeit soweit eingedämmt, dass auch Gottesdienste wieder möglich sind.
Vom 10. Mai 2020 an dürfen wir in Hamburg wieder Gottesdienst feiern!
Dies ist an sich schon einmal eine gute Nachricht, die viele freuen wird.
Daher dürfen auch wir in der Kirche nur unter Auflagen feiern, die unser Kirchengemeinderat unter Beachtung der Handlungsempfehlungen der Nordkirche in St. Gabriel verantworten kann.
Dazu zählen z.B. die Erstellung einer Kontaktdaten-Liste aller Gottesdienst-TeilnehmerInnen, um im Infektionsfall alle Betreffenden informieren zu können. Diese Liste wird nach 4 Wochen gelöscht.
Auch die Trennung zwischen Ein- und Ausgang gehört dazu, genau wie die unbedingte Beachtung des Abstandsgebotes in der Kirche. Maximal 50 Personen dürfen in unsere Kirche und geöffneten Gemeindesaal – dazu sind Sitzplätze im Abstand von 2 Metern gekennzeichnet.
Auch im Gottesdienst muss jetzt eine Nase-Mund-Maske getragen werden – Schutzmasken können wir bei Bedarf zur Verfügung stellen. Gesungen werden darf leider [!] nicht… - das Singen kann eine „virologische Schleuder“ darstellen, wodurch sich viele Menschen anstecken können.
Wir werden die Gottesdienste in der nächsten Zeit kürzer als sonst gewohnt halten – auch hier, um das Infektionsrisiko zu mindern.
Auf das Abendmahl verzichten wir vorsichtshalber bis auf Weiteres ganz.
All dies ist im Fluss und kann nach und nach verändert werden – je nachdem, wie sich alles weiterentwickelt.
Alle anderen Treffen, Kreise und Gruppen unterliegen zurzeit noch dem staatlichen Versammlungsverbot dürfen noch nicht wieder stattfinden.
Hier müssen wir alle Geduld aufbringen und Vorsicht walten lassen.
Das Kirchenbüro ist weiterhin nicht für den Publikumsverkehr geöffnet, aber zu den angegebenen Zeiten besetzt und telefonisch und per Mail erreichbar.
Sie können uns Pastoren gerne ansprechen, anrufen oder anmailen – unter den bekannten Auflagen treffen wir uns auch in diesen Zeiten mit Ihnen.
In diesem Sinne: Bleiben Sie behütet!!!
Ihre Pastoren Harald Ehlbeck und Sven Lundius
Ein persönliches Wort unserer Pastoren vom 20.3.2020
aufgrund der Anordnungen und Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus finden auch in unserer Gemeinde zunächst bis zum 30.4.2020 keine Gottesdienste, Amtshandlungen, Chorproben, Veranstaltungen, Gruppen oder Kreise statt.
Unser Kirchenbüro, das aus denselben Gründen für BesucherInnen geschlossen ist, kann man jedoch telefonisch [411 88 98 0] oder per Mail [info@kirche-st-gabriel.de] mittwochs zwischen 11 - 13 Uhr und donnerstags zwischen 15 - 17 Uhr erreichen. Über Veränderungen werden wir Sie laufend informieren.
Wir werden weiterhin die Glocken läuten und auch immer wieder die Kirche zum persönlichen Gebet öffnen. Wenn Sie Sorgen haben oder ein Gespräch wünschen, rufen Sie uns gerne an.
Wir wünschen Ihnen in dieser Zeit ganz besonders Kraft, Ruhe und Besonnenheit.
Gottes Segen leite und begleite Sie gerade jetzt!
Lassen Sie uns als Gemeinde und Gesellschaft verbunden bleiben und aufeinander achten.
Ihre Pastoren Harald Ehlbeck und Sven Lundius
So erreichen Sie uns:
Pastor Harald Ehlbeck: Tel 632 61 46, Email: h.ehlbeck@kirche-st-gabriel.de
Pastor Sven Lundius: Tel 0179 4685108, Email: s.lundius@kirche-st-gabriel.de

Dieses Jahr wegen Corona ganz anders
Weihnachten in St. Gabriel
Gerade in diesem schwierigen Jahr 2020 ist es ganz besonders wichtig, das Fest der Hoffnung und Liebe zu feiern. Allerdings müssen wir dies unter den gegenwärtigen Umständen und Auflagen tun... - und so haben wir uns überlegt, die frohe Botschaft des Weihnachtsfestes auf dreifache Art mit Ihnen zu feiern:
1. Unsere Gottesdienste in der Kirche
Dieses Jahr dürfen wegen der Corona-Auflagen nur jeweils 50 Personen in einem Gottesdienst in unserer Kirche dabei sein. Daher werden wir vom 1. bis längstens 29. November Anmeldelisten für die Gottesdienste am Heiligen Abend im Gottesdienst auslegen, in die man sich eintragen kann. Gleichzeitig ist in diesem Zeitraum auch eine Anmeldung per Email unter weihnachten2020@kirche-st-gabriel.de möglich. Wichtig: Wenn Sie den Termin doch nicht wahrnehmen können, melden Sie sich bitte unter derselben Email-Adresse bis zum 19.12.2020 ab.
Heiligabend, 24.12.2020
14 Uhr: Familiengottesdienst mit der KITA und Pastor Lundius, nur mit Voranmeldung
17 Uhr: Christvesper mit Pastor Ehlbeck, nur mit Voranmeldung
23 Uhr: Christmette mit Pastor Lundius, nur mit Voranmeldung
1. Weihnachtstag, 25.12.2020 um 10 Uhr
mit Pastor Ehlbeck, ohne Voranmeldung
2. Weihnachtstag, 26.12.2020 um 10 Uhr
mit Pastor Lundius, ohne Voranmeldung
Die Gottesdienste am Heiligabend und an den beiden Weihnachtstagen beginnen in der Kirche und enden mit dem gemeinsamen Singen im KITA Innenhof und Spielplatz.
2. Unsere digitalen Gottesdienste am Heiligabend im Internet
Zusätzlich werden zwei Video-Gottesdienste und eine Audio-Andacht dank unserer versierten technischen Helfer vorproduziert und können dann am Heiligen Abend ab 15 Uhr auf unsere Website unter www.kirche-st-gabriel.de abgerufen werden. So können Sie zu Hause die Weihnachtsbotschaft aus St. Gabriel empfangen.
3. Weihnachtsliedersingen im KITA Innenhof und auf dem KITA-Spielplatz
Weiterhin bieten wir in dem KITA-Innenhof und auf dem KITA-Spielplatz am Heiligen Abend zwei ca 20 minütige Weihnachtsliedersingen mit einer Kurzgeschichte an, und zwar:
Heiligabend, 24.12.2020
15:30 Uhr: Weihnachtsliedersingen mit Pastor Lundius nur mit Voranmeldung
18:30 Uhr: Weihnachtsliedersingen mit Pastor Ehlbeck nur mit Voranmeldung
Sonntag, den 27.12.2020
10 Uhr: Weihnachtsliedersingen mit Pastor Lundius
Auf den vorbereiteten Plätzen finden maximal 60 Menschen Platz, bitte ziehen Sie sich witterungsgemäß an. Wir bitten um Ihr Verständnis und Ihre Mithilfe, nur so können wir möglichst vielen Menschen zu Weihnachten einen Gottesdienst ermöglichen. Ihre Pastoren Sven Lundius und Harald Ehlbeck
Auch in Zeiten von Corona: Konfirmation am Sonntag, dem 14. Juni 2020 um 10 Uhr
Lange haben wir überlegt, ob, wann und wie wir überhaupt 2020 eine Konfirmation gestalten können… .
Denn: Wochenlang waren auch die Kirchen geschlossen, der Konfi-Unterricht wurde via WhatsApp online gestaltet und lange war nicht klar, wie es weitergehen kann:
Doch nun wollen wir es versuchen:
Am Sonntag, den 14. Juni 2020 werden Leon von Bargen, Karlotta Imbusch, Hannah Päsler, Nike Schmidt, Ole Seyl und Malea Wellmann in St Gabriel nach einem langen und wirklich außergewöhnlichem Jahr konfirmiert.
In diesem Jahr haben wir eine Menge gemeinsam erlebt , so wurden z.B. 2 von Euch in einem bewegenden Taufgottesdienst im Februar in unsere Gemeinde aufgenommen. Und dann kam Corona… - und es wurde alles ganz anders… .
Gerade in diesen Corona-Wochen, in denen wir alle den Shutdown durchleben mussten, fand ich unser wöchentliches online Treffen am Mittwochnachmittag sehr berührend.
Durch unsere Text- und Sprachnachrichten blieben wir in unserem WhatsApp-Konfi-Chat miteinander verbunden. Und: Ihr habt sogar dabei die 10 Gebote gelernt. Respekt!!!
So seid ihr gerade durch die Corona-Zeit auf Eurem Lebens- und Glaubensweg ein gutes Stück vorangegangen – und nun wollt und sollt ihr konfirmiert und damit als erwachsene Christen in unsere Gemeinde aufgenommen werden.
Vielen Dank in diesem Zusammenhang auch an Leah Hamann, die die Konfis dieses Jahr ganz besonders durch alle Höhen und Tiefen richtig gut mitbetreut hat!
Im Namen unseres Kirchengemeinderates wünsche ich Euch allen von Herzen Gottes Segen auf Eurem weiteren Lebensweg!
Gott begleite und leite Euch alle auch weiterhin – aber vergesst bitte nicht:
Kiek mol wedder in – auch nach der Konfirmation…!!!
Unsere regionale Jugendarbeit bietet nach Corona sicher auch etwas für Euch!
Euer Pastor Sven Lundius
P.S.: Da in Corona-Zeiten bei uns nur maximal 50 Personen an einem Gottesdienst teilnehmen dürfen, findet diese Konfirmation ausschließlich für und mit den KonfirmandInnen-Familien statt.
Die Gemeinde bitten wir deshalb nicht zu kommen.
Die Corona Krise 2020...
... nicht nur eine Krise für die Gesundheit, sondern für die Gesellschaft
Liebe Gemeinde,
seit dem 13. März 2020 sind wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus Massenkurzarbeit, Entlassungen oder Schließungen notwendig geworden.
Neben dem gesundheitlichen Folgen sind aber auch gesellschaftliche und soziale Folgeprobleme aufgetaucht, die ich mir bis dahin - zumindest nicht in Hamburg - habe vorstellen können.
Dies ist in mir an einer Stelle besonders deutlich geworden:
Durch meine regionale Schulkooperationstelle bin ich als Pastor Mitglied im „Krisenreaktionskreis“ der STS Helmuth Hübener. So bekam ich über die Sozialarbeiterin der Schule Sabine Peters hautnah mit, wieviele Menschen allein im Schulbereich hier im doch eigentlich so reichen Hamburg ihr Leben sozusagen „auf Kante genäht haben“ und zusehen mussten, wie ihre Überlebenstaktik seit Mitte März in Folge der Corona-Maßnahmen buchstäblich zerrissen ist.
Denn: Durch die Schulschließungen fielen auch die [kostenlosen] Schulspeisungen für Kinder weg. Da auch viele Ämter ihren Publikumsverkehr eingestellt hatten und nur noch über Mail oder Telefon erreichbar waren, blieben buchstäblich die Ärmsten wieder auf der Strecke. Nicht wenige Familien wendeten sich daher an das Sorgentelefon der Schule und fragten nach Hilfe. Schulverein und Klassenkassen waren bald überfordert, so dass wir von der Kirche Hilfe anboten.
Denn: Als eine von wenigen Orten sind wir Kirchen bzw, deren PastorInnen auch in dieser Krise unter hygienischen Auflagen und gebührendem Sicherheitsabstand bei vorheriger Terminabsprache noch „analog“ erreich – und ansprechbar.
Seitdem habe ich über St. Gabriel in 4 Wochen fast 1000 Euro an Soforthilfen ausgegeben – für Familien, die sich buchstäblich kein Essen mehr kaufen konnten !!!
Auch das Hamburger Abendblatt hat von dieser Situation erfahren und die Lebensmittelgutschein-Aktion ins Leben gerufen, von der wir auch einige Gutscheine zur Weitergabe bekommen haben.
Aber manchmal hilft auch Geld nicht weiter:
Einige der Familien aus den IVK Klassen [Flüchtlingsklassen] der Schule waren erst seit kurzem in Deutschland und hatten z.B. keine Kleidung. Da sämtliche Geschäfte und auch Kleiderkammern aber wegen der Ansteckungsgefahr geschlossen hatten, haben Frau Peters und ich eine improvisierte Kleiderspendenaktion ins Leben gerufen, durch die die bedürftigen Familien im Schulbüro zumindest etwas Tragbares bekommen konnten.
So ist in dieser Krise für mich sehr bald der gesundheitliche Aspekt mehr und mehr verblasst – vor den psycho-sozialen Auswirkungen auf die Menschen.
Als Kirche und als Christenmenschen ist es Teil unseres Glaubens, auch und besonders an den Nächsten zu denken und auch praktisch zu helfen…. – und das werden wir mit unseren Möglichkeiten auch weiterhin tun.
Aber: Je länger diese Krise dauert, desto mehr komme ich zu der Auffassung, dass wir nach dieser Pandemie gesellschaftlich dringend in eine andere, sozialere Richtung steuern müssen.
Dazu gehört z.B. auch, dass der Beifall für unsere systemrelevanten HelferInnen nach dieser Krise auch in einer finanzielle Wertschätzung sichtbar werden muss.
Dann hätten wir aus dem Frühjahr 2020 auch gesellschaftlich etwas gelernt… .
Ihr Pastor Sven Lundius

Besucherrekord auf der Website
Die Homepage unserer Gemeinde gibt es nun schon seit 10 Jahren. 2016 gab es einen sogenannten „Relaunch“ — einen Neustart, eine neue Auflage also. Das ist üblich bei Webseiten, denn nicht nur das Design ist irgendwann nicht mehr zeitgemäß, auch die Technik schreitet voran. Heute ist eine Website „responsive“, d.h. sie passt sich automatisch dem Gerät an, sei es ein Notebook, ein Tablet oder ein Smartphone.
So hatten wir das alles mit berücksichtigt und es kamen viele weitere Inhalte als Webseiten hinzu, wie das skizzierte Gemeindegebiet samt Straßenverzeichnis.
All das machte unsere Seiten benutzerfreundlicher und besser auffindbar — was sich heute in mehr Besuchern niederschlägt:
Am 23.12. waren es rund 100, am 24.12. sogar 160. Im gesamten Dezember 2018 waren es stolze 960 Besucher — und damit einer neuer Rekord!
Wir arbeiten aber auch ständig an unserem Auftritt, was uns Google bzw. Suchdienste honorieren. Die sog. Datenschutz-Grundverordnung verlangte eine extra Seite mit einer Datenschutz-Erklärung.
Wir haben das Verschlüsselungsverfahren SSL eingerichtet, was die Verbindung abhörsicher macht und langsam Standard wird. Und News werden fast wöchentlich auf der Startseite eingestellt, was Suchdienste besonders hoch einstufen und zum besseren Ranking, also der Platzierung in den Suchergebnissen, führt.
Wir sind also recht zufrieden mit unserer Präsenz und Wahrnehmung im Internet.
Die Trends von morgen haben wir im Blick und freuen uns, diese zum Erfolg der Seiten und zum Nutzen der Besucher gern umzusetzen.

Bei Gott steht niemand im ABSEITS
Liebe Leserinnen und Leser,
War es abseits … ?
Nichts kann Fußballfans so aufregen, wie diese Frage…
Denn: Die Abseitsregeln sind kompliziert. Im Prinzip darf ein Spieler dabei nicht nur vorne vor dem gegnerischen Tor auf einen langen Paß warten und einfach unbedrängt ein Tor schießen. Nein, er muss sich am Spiel beteiligen, muss aktiv vor und zurück laufen, um nicht im Abseits zu stehen.
Nicht im „Abseits“ stehen... – irgendwie ist das doch wie im echten Leben:
Um nicht am Rande zu stehen, muss ich etwas tun, muss mich bemühen, muss mich beteiligen – statt von fern zuzusehen und andere machen zu lassen.
Nun kennen gute Fußballteams die „Abseitsfalle“ – das heißt, sie bewegen sich zusammen nach vorne und setzen den Gegenspieler damit aktiv ins Abseits.
Ganz ehrlich: Das kennen wir doch.
Da wird in der Schule über jemanden gelästert.
Da werden auf der Arbeit wichtige Infos nicht weitergegeben, „Kollegen“ lassen einen auflaufen, so dass man anfängt, unsicher zu werden und tatsächlich Fehler zu machen.
Heute nennen wir solches Verhalten „Mobbing“ – einen Menschen bewusst an den Rand oder „ins Abseits“ stellen.
So etwas ist aber nicht neu - leider. Auch zu Jesu Zeiten gab es Menschen, die am Rand der Gesellschaft lebten.
Interessant ist, wie Jesus nie danach gefragt hat, ob jemand durch eigenes Verschulden oder durch die Abseitsfallen anderer ausgeschlossen wurde.
Immer wieder hat er solche Menschen am Rande angesprochen und eingeladen, zusammen mit ihm zu essen und zu trinken – und sie dadurch wieder in die Gemeinschaft aufgenommen.
Seine Botschaft war und ist: Auch ihr gehört dazu!
Bei Gott steht niemand im Abseits.
Ich finde: Das gibt zu denken!
In diesem Sinne:
Einen schönen Sommer hoffentlich ohne Abseitsfallen
wünscht Ihnen

Ihr Pastor Sven Lundius

Barmbek bleibt bunt – öffentlicher Protest lohnt sich !!!
Am ersten Dezember 2017 ging ein Ruck durch den gesamten Stadtteil:
Das Amtsgericht Barmbek hatte die Unzumutbarkeit des Mieters, des sog. Bekleidungsgeschäftes „Nordic Company 1999“ im Erdgeschoß der Fuhlsbüttler Str 257 festgestellt und dadurch das Mietverhältnis zum 1.2.18 beendet!
Für mich persönlich war es wie ein frühes Adventslicht der Hoffnung in der Dunkelheit dieser Welt… .
Denn: All die Kundgebungen und Demonstrationen, all die regelmäßigen Mahnwachen und nicht zuletzt die ständige Polizeibereitschaft vor Ort hatten zum Erfolg geführt:
Für eine rechtsextremistische Haltung ist und bleibt in Barmbek kein Platz!
Nationalsozialistisches Gedankengut ist nicht zumutbar!
Die braune Gesinnung, die mit der Kleidung der Marke Thor Steinar buchstäblich auf der Straße getragen werden sollte, hat hier keine Chance.
Vielen Dank an die „Barmbeker Initiative gegen Rechts“ und allen, die sich in den vergangenen Monaten so vielfältig und kreativ dafür eingesetzt haben:
Barmbek bleibt bunt!!!
Pastor Sven Lundius
Erklärung: St. Gabriel und die U5 Planung
In seiner Sitzung vom 13.7.2017 hat der Kirchengemeinderat der Ev. Luth. Kirchengemeinde St Gabriel in Barmbek folgende Erklärung einstimmig beschlossen: Der Kirchengemeinderat der Ev. Luth. Kirchengemeinde St. Gabriel in Barmbek unterstützt ausdrücklich den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und damit auch den grundsätzlichen Bau der neuen U-Bahnlinie 5 als eine Umsetzung des Auftrages, die Schöpfung zu bewahren.
Gleichzeitig fordert er die Verantwortlichen in Politik und Hochbahn auf, sich bei der Umsetzung dieser Planung immer auch maßgeblich an den Lebensbedingungen von Natur und Umwelt und insbesondere der durch die Planung betroffenen Menschen zu orientieren.
Dies gilt insbesondere für die Planung der neuen U-Bahnhaltestation in Barmbek-Nord, weil sie auf unserem Gemeindegebiet gebaut werden soll. Im Interesse der in unserer Gemeinde lebenden Menschen fordert der KGR daher von allen Verantwortlichen:
1. eine umwelt- , natur- und menschenschonende Planung und deren Umsetzung
sowie
2. die Einhaltung sämtlicher Maßnahmen zur Abwendung von Bauschäden durch Bau oder späteren Betrieb der U-Bahnlinie an allen betroffenen Gebäuden, namentlich für das Kirchengebäude St. Gabriel.

Konzert des 3. Orchesters der Musikschule Schneider unter dem Motto „Musik macht Spaß“
Am 9. Dezember 2017 konnte man in der Kirche St. Gabriel, „Musik macht Spaß“ mit dem 3. Hamburger Akkordeon Orchester der Musikschule Schneider erleben.
Das anfängliche Lampenfieber wurde schnell durch die herzliche Aufnahme des Publikums gemildert und das Orchester versprühte mit Klängen wie u.a. James Last Medley, Mein kleiner grüner Kaktus, einem Rock und einer Rockballade und Peter Kraus Medley, seinen ganz eigenen Charme.
In der Pause wurden die Zuschauer herzlichst in den Gemeindesaal zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Hier hatten Mitglieder der Familie Ehlbeck und des Orchester köstliche Kuchen gebacken und den Saal in eine weihnachtliche Stimmung versetzt.
Nach den köstlichen Genüssen, lud das weihnachtlich geschmückte Orchester im 2. Teil des Konzertes, zum Mitsingen ein.
Lena Wichern 12 Jahre alt, begleitete das Orchester mit Gesang in der „Weihnachtsbäckerei“ „Ihr Kinderlein kommet“ „Kling Glöckchen klingeling“ und „Oh du fröhliche“. Ein wunderschöner Chor aus dem Publikum verwandelte das Konzert in eine heimelige Stimmung.
Das Orchester verabschiedete sich schließlich mit dem Stück „Feliz Navidad“ von dem hervorragenden Publikum, das lautstark nach einer Zugabe verlangte.
Mit „White Christmas“ und dem Summen des Publikum-Chores, klang das Konzert festlich aus, und die roten Teelichter in den Fenstern der Kirche trugen zu dieser besonderen Atmosphäre noch zusätzlich bei.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten für diesen besonderen Nachmittag.
Susann Schröder
Weihnachtswerbung – Spiritualität im Profanen
Liebe Leserinnen und Leser,
mitten in unserer modernen, säkularisierten Welt gibt es immer wieder spirituelle Momente, die in unsere profane Welt eindringen. Seit letztem Jahr habe ich in dieser Hinsicht für mich Weihnachtswerbefilme entdeckt, die immer mehr Firmen im großen Stil produzieren. Auf YOU TUBE kann man eine große Auswahl davon anklicken:
Einige davon habe ich letztes und auch dieses Jahr in unseren Adventsgottesdiensten in St. Gabriel vorgestellt… - und auf einen bestimmten Werbeclip einer großen deutschen Supermarktkette möchte ich mich hier als mein Weihnachtswort für 2017 beziehen:
Weihnachten – Zeit sich zu versöhnen [2017]
Der Ruf des Weihnachtsengels „Friede auf Erden!“ verhallt buchstäblich manchmal schon in der eigenen Familie… .
Wie weit und wie schwer dann der Weg der Versöhnung sein kann, wenn es eskaliert ist und Beziehungen zerbrochen sind… - das zeigt der kleine, vielleicht 2 Minuten lange Film mit dem Titel „Weihnachten – Zeit sich zu versöhnen“ …:
Der Film beginnt damit, dass eine ältere Frau in ein Kinderzimmer kommt und ein Deja vu erlebt, genauer: einen Streit mit ihrer Tochter, der schon lange zurückliegt:
Wortfetzen sind zu hören: „Das geht Dich gar nichts an!“ schreit die sichtbar schwangere Tochter, während der Streit eskaliert und Kissen fliegen. Man hört den Vorwurf der Mutter „Das nun nicht auch noch!“
Dann den Schrei der Tochter „Das ist mein Leben!“ und „Ich hasse Dich!
Und darauf die Antwort der Mutter: „Raus!“
Traurige Instrumentalmusik untermalt daraufhin den Film.
Die Mutter wird gezeigt, wie sie unter der Trennung von der Tochter und dem Enkelkind leidet. Immer wieder schaut sie die rotweiß karierte Decke der Tochter an
Und so verläßt sie eines Tages ihr Haus mit genau jener Decke – und macht sich auf den Weg. Ihr Mann begleitet sie zur Tür – und dann geht sie in einen zugefrorenen See.
Sie bricht im Eis ein, kämpft um ihr Leben, aber hält die Decke dabei immer fest.
Sie kommt frei, läuft durch einen dunklen Wald, wo ihr ein gefährlicher Wolf begegnet, der sie anknurrt und bedroht.
Sie schaut dem Wolf in die Augen und vertreibt ihn immer noch die Decke festhaltend, als Nebel und aufkommt und sie auf einmal auf einer Bergkuppe steht nicht erkennen kann, ob die nächsten Schritte in einen Abgrund führen…
Doch: Sie tut den nächsten Schritt – und der Nebel verzieht sich, eine Haustür wird sichtbar und sie klingelt… .
Ihre älter gewordenen Tochter macht die Tür auf und die Mutter hält die Decke hin und sagt nur leise „Hallo“.
Die beiden umarmen sich – und die Musik wird leichter und fröhlicher.
In der letzten Szene ist dann zu sehen, dass die beiden Türen räumlich nur ein paar Meter waren, aber die Mutter innerlich eine lange, anstrengende Reise unternommen hat, um hier den ersten Schritt zu wagen.
Eingeblendet wird dann:
„Wie weit der Weg auch scheint – Es ist Weihnachten – Zeit sich zu versöhnen – [und dann folgt der Name der Supermarktkette]“
Ein rührender, ein berührender, ein aufrüttelnder Werbefilm, in dem auch der Werbeträger angenehm in den Hintergrund rückt. Wie schnell werden wir ungerecht zueinander, sagen Dinge, die wir später bereuen, mischen uns in das Leben anderer ein, weil wir meinen, wir wüßten es besser… ?
Besonders deutlich ist dabei für mich der innere Weg mit all den Schwierigkeiten und Hindernissen dargestellt, die auf dem Weg zur Versöhnung lauern… .
Welche Kraft es kostet, diesen ersten Schritt zu gehen – und eine Brücke zueinander aufzubauen… - das finde ich hier sehr gut visualisiert.
Liebe Weihnachts-Gemeinde,
Werbung muss immer am Zeitgeist dran sein, Werbung reflektiert immer auch gesellschaftliche Zustände und Bezüge –
sonst würden die Produkte, für die geworben wird, nicht gekauft werden.
Ich erkenne in solchen Filmen wie diesen das große Thema unserer modernen Welt, so sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein, dass wir keine Zeit füreinander mehr haben.
Hier aber gehen die Werbemacher noch ein bisschen weiter:
Hier schaffen sie es meiner Meinung nach tatsächlich, Menschen für die Botschaft von Weihnachten zu sensibilisieren und mitten in unserer säkularisierten und profanisierten Welt etwas Spirituelles zu vermitteln und wachzurütteln.
Auf den Mitmenschen zuzugehen, ihm eine Freude zu machen – oder vielleicht sogar eine Brücke zu ihm oder ihr zu bauen… .
Und wenn das gelingt, dann ist ADVENT, dann ist die Ankunft Gottes in unserem Leben nicht mehr fern, dann ist wirklich Weihnachten!!!
In diesem Sinne: Gesegnete und friedliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Ihr Pastor Sven Lundius
Erklärung: St. Gabriel gegen Thor Steinar
Der Kirchengemeinderat der Ev. Luth. Kirchengemeinde St. Gabriel in Barmbek unterstützt ausdrücklich die einstimmige Resolution des Regionalausschusses Barmbek-Uhlenhorst-Dulsberg-Hohenfelde vom 20.3.2017 gegen den neuen Treffpunkt der rechtsradikalen Szene in Barmbek.
Auch der KGR sieht in einem Laden wie der Filiale der sogenannten „Nordic Company 1999“ in der Fuhlsbüttler Str 257 einen Bezugspunkt der Neo-Nazi-Szene. Denn: Hinter der „Nordic Company“ verbirgt sich das Modelabel „Thor Steinar“, das als identitätsstiftendes Erkennungszeichen unter Rechtsextremen gilt. Auf nahezu allen Kleidungsstücken tauchen typische Runensymbole oder positive Bezüge zur deutschen Kolonialgeschichte sowie zum Nationalsozialismus auf. Läden wie die Filiale in Barmbek tragen über die Verbesserung der rechtsextremen Infrastruktur dazu bei, menschenverachtendes, antiliberales und damit für die Gesellschaft gefährliches Gedankengut zu fördern. Dies steht der Botschaft der Liebe des Evangeliums Jesu Christi zutiefst entgegen.
Daher unterstützt der KGR den friedlichen Protest gegen jegliches rechtsradikales Gedankengut. Er ruft den Vermieter / Eigentümer auf, das Mietverhältnis schnellstmöglich aufzulösen und fordert die Politik zu Maßnahmen zur Schließung dieses sogenannten Bekleidungsgeschäftes auf.
Barmbek, den 6.4.17 Der Kirchengemeinderat der Ev-Luth Kirchengemeinde St Gabriel in Barmbek
Der KGR beruft sich auf die Resolution der Bezirksversammlung HH-Nord:

Resolution des Regionalausschuss-BUHD

Barmbek trauert und betet
Hamburg Journal - 30.07.2017
Zwei Tage nach der Messerattacke in Barmbek, bei der ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt wurden, sind die Anwohner noch immer fassungslos. Gemeinsam haben sie der Opfer gedacht.
Zum Beitrag auf www.ndr.de
"Weihnachten im Supermarkt" - eine wahre Geschichte von Sven Lundius
Liebe Leserinnen und Leser,
Was heißt eigentlich "Weihnachten"… ?
Was bedeutet es, die geweihte, heilige Nacht zu feiern, in der Gott Mensch geworden ist…?
Bedeutet es: Gutes Essen, einen geschmückten Tannenbaum und viele Geschenke…?
Oder eher: Familienstreß, erzwungene Heiterkeit oder Einsamkeit?
All dies ist auch mir nicht fremd und habe auch ich schon einmal so oder so zu Weihnachten erlebt, aber für mich ist im Laufe der letzten Jahre immer deutlicher geworden: Weihnachten heißt für mich: Licht kommt in die Dunkelheit!
Weihnachten ist für mich dann, wenn das Licht der Hoffnung durchbricht in die Dunkelheit dieser Welt mit ihrem Egoismus und ihrer unmenschlichen Härte. Weihnachten ist für mich dann, wenn das Licht der Liebe zu uns Menschen durchkommt und von uns weitergetragen wird, so dass wir die Dunkelheit um uns nach und nach erhellen… . Für mich ist Weihnachten daher auch nicht genau bestimmbar und schon gar nicht auf einen einzigen Tag eingrenzbar. Nein, für mich ereignet sich Weihnachten dann, wenn Licht durchbricht in die Dunkelheit. Das kann am Heiligabend im 15 Uhr beim Kripppenspiel, der 17 Uhr Vesper oder der 23 Uhr Christmette sein… - muß aber nicht!!!
Was ich damit meine, wenn das Licht der Weihnachtsbotschaft buchstäblich durchbricht und Menschen verändert, habe ich vor 14 Jahren einmal völlig überraschend in einem Supermarkt erfahren. Diese wahre Geschichte habe ich am 4. Advent in St Gabriel im Gottesdienst mit der Gemeinde geteilt - und möchte ich sie auch unseren online LeserInnen nicht vorenthalten - ich nenne sie "Weihnachten im Supermarkt":
Es war vor 14 Jahren am Heiligabend 2001.
Mein erstes Weihnachtsfest in den Marschlanden in meinen neuen Gemeinden stand bevor. Ich hatte mich auf die drei Gottesdienste, soweit es ging, gut vorbereitet und aß mit meiner Familie zeitig so gegen 13:15 Uhr zu Mittag, um gestärkt durch den Nachmittag und Abend zu gelangen. Plötzlich sagte meine Frau mit einem Beben in der Stimme:
"Sven, wir brauchen noch Flüssigschlagsahne. Sonst wird das Weihnachtsessen eine Katastrophe, zumal Du ja Deine Eltern einladen musstest. Bei den Nachbarn habe ich schon gefragt, keiner hat etwas. Du musst noch schnell Flüssigschlagsahne einkaufen…!" Nach mehreren Jahren Ehe konnte ich den Tonfall, die Gestik und Mimik meiner Frau inzwischen ganz gut einschätzen - und ich erkannte sofort, dass jegliche Diskussion hier nur zu einem veritablen und wahrscheinlich lautstarken Ehestreit führen würde - etwas, was ich heute am Heiligabend so gar nicht brauchen konnte. Ich schluckte also mein Essen runter und sagte: "Gut, dann fahr ich aber sofort los zum Einkaufen, um 15 Uhr ist mein erster Gottesdienst!" Als ich aufstand, meldete sich mein Sohn Pascal, damals 2 Jahre alt, mit den Worten: "Papa, kann ich mitkommen zum Einkaufen?" Mein Sohn wusste genau, dass beim Einkaufen spätestens an der Kasse irgendeine kleine Süßigkeit für ihn abfiel - und spekulierte genau darauf. Auch hier weitere Diskussionen vermeidend, nahm ich ihn mit, schnallte ihn in seinen Kindersitz und fuhr mit unserem Auto zum nächstgelegenen Supermarkt am Fleetplatz in Neu-Allermöhe-West, wo ich nach einigen Schwierigkeiten endlich einen Parkplatz fand. Ich schaute auf die Uhr: 13:45 Uhr.
Ich weiß nicht, ob Sie, liebe Gemeinde, schon einmal um 13:45 Uhr am Heiligabend in einem Supermarkt einkaufen waren… - ich hatte jedenfalls den Eindruck, halb Hamburg hätte gleich mir noch irgendetwas in letzter Minute einzukaufen und einzuholen. Der Supermarkt war jedenfalls küppeldickelvoll.
Damit mein Sohn buchstäblich nicht unter die Räder kam, setzte ich ihn vorne in den Einkaufswagen - da konnte er jedenfalls nicht in der Menge Verschütt gehen. Die H-Flüssigschlagsahne fand ich schnell und wollte dann auch stante pede zur Kasse.
Dort aber stauten sich an allen 6 Kassen lange Schlangen voller ungeduldiger Leute - offensichtlich gab es irgendein Problem mit der online Verbindung der EC-Karten… . Vielleicht kennen Sie das ja auch, man hat die Wahl von 6 Kassen - und irgendwie pickt man sich diejenige aus, wo man noch ein bisschen länger warten muss… - so auch an jenem Heiligabend. "Frau Müller, kannst Du mal kommen, Kasse 4 braucht ein Storno…" hörte man eine Ansage über Lautsprecher - und ich stellte fest, dass ich natürlich vor der Kasse 4 stand.
14:01 Uhr. Langsam wurde die Situation ungemütlich.
Gefühlt mehrere hundert Menschen auf engem Raum, die alle zur Kasse wollten.
Mehr und mehr ging es ruppig zu, "He, ich war zuerst da!" schallte es von rechts, "Stell dich hinten an, sonst gibt`s was" kam es von links und von vorne bekam ich mit, wie sich zwei mittelalterliche Frauen fast an die Gurgel gingen. Mitten in diesem Chaos hatte es nun meinen Sohn, mich und 5 Flüssigschlagsahne-Tütchen verschlagen, als Pascal auf einmal anfing zu singen. Mit seiner kleinkindhaften, nicht sehr lauten Stimme sang er: "Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht, nur das traute hochheilige Paar, holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh…"
Die Wirkung dieses Liedes aus einem Kindermund war beeindruckend.
Ausgehend von dem Einkaufswagen, wo er drin saß, breitete sich eine Zone der Ruhe mitten in dieser chaotischen und angespannten Unruhe aus. Die streitenden Frauen vor mir, wurden plötzlich still, links und rechts neben mir blickten sich die Leute verschämt um und hielten inne und der eine oder die andere in den langen Schlangen vor den Kassen fing auf einmal an, mitzusummen… . Plötzlich entkrampften sich die Menschen- so, als ob sich ein Knoten gelöst hätte - und es schien fast so, als würden sich die Einkaufswagenschlangen schneller auflösen… . Ein zweijähriger Junge hatte es geschafft, mit seinem Weihnachtslied den hektischen und gestressten Menschen um ihm herum einen Spiegel vorzuhalten - und das Licht der Weihnachtsbotschaft anzuzünden… .
Ich weiß nicht mehr, wie lange dieser besondere Moment anhielt, bestimmt waren es nur ein paar Minuten. Ich kam tatsächlich, wenn auch knapp, rechtzeitig zu meinem Krippenspielgottesdienst um 15 Uhr und die Flüssigschlagsahne rettete das Weihnachtsessen und die Weihnachtsstimmung bei mir zu Hause… .
Inzwischen ist dies auch 14 Jahre her, mein Sohn ist jetzt über 16 Jahre alt, er kauft schon lange nicht mehr mit mir ein, aber dieser Moment ist uns beiden unvergessen geblieben. Denn nicht nur uns wurde klar, dass sich in diesem Moment am Heiligabend 2001 gegen 14 Uhr im Edeka Supermarkt am Fleetplatz 4 Hamburg Neuallermöhe-West Weihnachten ereignet hatte - indem die Weihnachtsbotschaft mitten im Supermarkt durchbrach wie ein Lichtstrahl in der Dunkelheit. Und spätestens seitdem weiß ich:
Weihnachten ist dann, wenn Gottes Botschaft der Liebe durchbricht zu uns und uns Menschen verändert.
Weihnachten ist dann, wenn ein heiliger Moment die unheilige Welt um uns verändert… .
Weihnachten kann sich insofern auch im Supermarkt ereignen.
Wir müssen es nur zulassen.
Amen.
Sven Lundius, nach einer wahren Begebenheit
Rückblick: Übernachtung in der (Kinder) Kirche


Nach einer Anfangsrunde spielten wir ersteinmal ausgiebig auf dem Gelände der KITA, wobei Rebecca und Rebecca sowie Nils phantasievoll anleiteten. Hungrig geworden, fanden die Würstchen, die von Jona und Franka mit aller Liebe gegrillt worden waren, dankbare Abnehmer. Dank Dania war die Küche dann auch wieder blitzeblank. Nachdem der Appetit gestillt und es mittlerweile auch dunkler geworden war, versammelten wir uns im Gemeindesaal zu einem kleinen Film.
Nach und nach wurden unsere KiKi-Kinder immer müder, so dass die Gute-Nacht-Geschichte doch bald alle in ihre Schlafsäcke verschwinden ließen. Die Nacht war vor allem für die BetreuerInnen recht kurz, zumal ein Kind abgeholt wurde – doch der Anblick unseres Glasfensterengels im frühen Morgenlicht einer noch schummrigen Kirche war schon etwas ganz Besonderes! – Und: Das Frühstück am nächsten Morgen weckte auch wieder die Lebensgeister. Beim Abschlusskreis und Feedback der Kinder wurde klar: Übernachten in der Kirche ist „echt cool!“ Das können wir gern nochmal machen.
Für das KiKi Team
Sven Lundius
„Helmuth Hübener und seine Bedeutung heute“
– ein Gottesdienst über Zivilcourage heute am 1. Februar in St. Gabriel
in Kooperation mit der Stadtteilschule Helmuth Hübener
Am 1. Februar 2015 um 10 Uhr wollen die Klasse 5d [Klassenlehrer Herr Schiele] von der Stadtteilschule Helmuth Hübener unter Mitwirkung der Klassenpatinnen Sharin und Hasan zusammen mit Pastor Lundius einen gemeinsamen Gottesdienst gestalten, der die Zivilcourage des Nazi-Gegners Helmuth Hübener beleuchtet – und was auch wir heute daraus lernen können.
In einem Anspiel wird die 5. Klasse verdeutlichen, wie wichtig es gerade auch heute ist, für Meinungsfreiheit und Toleranz einzustehen. Und: Die Klassenpatinnen Sharin und Hasan werden über Zivilcourage heute predigen.
Danach laden wir ein zu einem Gedankenaustausch bei Kaffee und Tee im Gemeindesaal.
Ihr Pastor Sven Lundius